Heute ist ein besonderer Tag. Es ist der Internationale Feministische Kampftag. Das ist ein Tag, an dem wir uns für die Rechte von FLINTA* stark machen. FLINTA* meint alle Menschen, die Frauen, Lesben, inter-, nicht binäre, Trans- und Agender- Personen sind. (Lieber Frau?)
Wir erinnern uns an einen besonderen Satz: „Frau, Leben, Freiheit“. Dieser Satz kommt aus dem Land Kurdistan. Die Menschen dort haben sich diesen Satz ausgedacht. Sie kämpften für ihre Rechte, auch heute kämpfen sie noch. Jetzt ist dieser Satz in der ganzen Welt bekannt. Er steht für Gleichberechtigung und Menschenrechte. Gleichberechtigung bedeutet, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben. Menschenrechte sind Rechte, die jeder Mensch haben sollte.
Also sagen wir heute laut: „Frau, Leben, Freiheit“. Wir kämpfen für Gleichberechtigung und Menschenrechte. Nicht nur in Kurdistan, sondern auf der ganzen Welt.
Das erinnert uns: Feminismus hat mit dem Leben zu tun. Feminismus bedeutet, wir wollen frei sein. Das ist nicht nur ein Kampf in der Welt. Es ist auch ein Kampf in unseren Herzen und Köpfen.
Seit vielen Jahren sagen die Menschen das. Und sie sagen: Stellt euch eine andere Welt vor.
In dieser Welt kann jede Frau ihr Leben so leben, wie sie es will. Sie kann selbst entscheiden.
Und sie kann alles tun, was sie will. Niemand soll sie dabei stoppen. Niemand soll schlecht über sie denken.
Aber für viele Frauen in Ländern wie Iran und Afghanistan ist das Leben anders. In diesen Ländern dürfen Frauen oft nicht selbst entscheiden. Und sie dürfen nicht frei sein. Manchmal werden sie dafür bestraft, wenn sie es doch tun. Ihre Rechte werden nicht beachtet. Manchmal werden sie sogar absichtlich missachtet. Die Frauen aus Kurdistan, aus Iran und aus Afghanistan kämpfen jeden Tag für ihre Rechte. Sie geben nicht auf. Das ist sehr mutig von ihnen. Sie zeigen: Unser Kampf ist noch nicht vorbei.
In den westlichen Ländern gibt es viele Dinge, die wir gut finden. Zum Beispiel: Freiheit und Gleichheit. Aber die Regierungen in Europa tun nicht immer, was dazu passt. Frauen im Iran und Afghanistan haben es gerade schwer. Man hätte denken können, dass sie Hilfe und Zusammenhalt von Europa bekommen. So dass auch sie Freiheit und Gleichheit haben. Aber das ist nicht passiert. So viel Hilfe, wie sie gebraucht hätten, gab es nicht. Manchmal hoffen wir auf etwas und es passiert nicht. Oder es wird uns etwas versprochen und es wird nicht gemacht. Das macht für uns einen großen Unterschied. Und es zeigt uns, wie schwer es ist, Frauen auf der ganzen Welt zu helfen.
Heute sind wir hier und wir müssen uns fragen: Warum schauen die Menschen weniger auf die Probleme unserer Schwestern in anderen Regionen? Warum schauen sie mehr auf unsere Probleme hier? Das ist nicht gerecht.
Wir müssen eine schwierige Wahrheit verstehen: Manchmal schauen Menschen mehr auf bestimmte Probleme. Sie kriegen mehr Aufmerksamkeit als andere Probleme. Und manchmal helfen sie nicht genug. Das passiert auch, wenn Menschen mit unterschiedlichen Geschlechtern dafür kämpfen die gleichen Rechte zu haben.
Viele Menschen kämpfen für ihre Freiheit. Freiheit bedeutet: Sie können tun und lassen, was sie wollen. Aber es ist nicht immer leicht, Hilfe zu bekommen. Manchmal helfen Andere nicht gerne. Zum Beispiel, wenn sie Angst haben, Probleme zu bekommen.
Die Europäische Union ist eine Gruppe von Ländern in Europa. Sie hat Regeln für Menschen gemacht, die nach Europa kommen und Hilfe suchen. Diese Menschen kommen oft aus Ländern, in denen es nicht sicher ist. In diesen Ländern bestimmen oft nur eine oder wenige Personen, was erlaubt ist.
Das nennt man Diktatur. Aber die Regeln der Europäischen Union sind strenger geworden. Das bedeutet: Es ist schwerer für diese Menschen, Schutz in Europa zu finden.
Schutz bedeutet: Sie sind in Sicherheit und niemand tut ihnen weh. Und sie können in Europa wohnen und müssen nicht zurück in das Land, wo es nicht sicher ist.
Im letzten Jahr haben wir gesagt: Ihr sollt eure Regierung bitten, etwas gegen die Regierung im Iran zu tun. Aber die Regierungen in Europa haben nicht genug getan. Das hat uns enttäuscht. Deshalb ändern wir in diesem Jahr unsere Pläne.
Jetzt wollen wir uns mehr um die Dinge hier bei uns kümmern. Vielleicht denkt ihr: Es ist schwer, das Leben von Frauen im Iran und in Afghanistan zu verbessern. Aber ihr könnt hier bei uns in Deutschland viel tun.
Frauen, die aus anderen Ländern nach Deutschland gekommen sind, haben es oft schwer. Sie werden oft nicht fair behandelt. Sie fühlen sich oft alleine. Oder sie werden von anderen Leuten ausgeschlossen. Sie wohnen in Häusern für Menschen, die Asyl suchen. Das sind Menschen, die in ihrem Heimatland nicht sicher waren und in einem anderen Land Schutz suchen. Diese Häuser sind oft nicht schön und können gefährlich sein für Frauen.
Diese Frauen haben verschiedene Probleme. Sie werden oft anders behandelt, weil sie aus einem anderen Land kommen. Manchmal werden sie als Opfer gesehen. Andere Menschen finden sie interessant, nur weil sie aus einem anderen Land kommen. Sie sehen zum Beispiel, dass die Frauen eine andere Hautfarbe haben und behandeln sie schlechter. Das alles macht es den Frauen schwer, in Deutschland anzukommen.
Es ist wichtig, dass wir diesen Frauen helfen. Sie versuchen, ein neues Leben in Deutschland zu starten. Wir können sie dabei unterstützen und ihnen zeigen, dass sie hier willkommen sind. Das nennt man Solidarität. Aber es reicht nicht, nur darüber zu reden. Wir müssen auch etwas zu tun.
Du kannst den Frauen helfen, die es hier schwer haben. Hilf ihnen, indem du nett zu ihnen bist. Und indem du teilst, was du hast. Freunde dich mit ihnen an. So können sie besser am Leben in der Gesellschaft teilnehmen.
Manchmal haben sie es schwer, weil sie anders behandelt werden. Das kann passieren, weil sie eine andere Hautfarbe haben. Oder weil sie Frauen sind. Jedes Mal, wenn du ihnen hilfst, ist das sehr wichtig. Manchmal wirst du sehen, dass andere Menschen nicht nett zu ihnen sind. Dann kannst du helfen, wenn du mutig bist und sagst, dass das nicht richtig ist.
Auch wenn du anderen Menschen von ihren Problemen erzählst. Oder von den Dingen, die sie geschafft haben. Zum Beispiel, wenn eine Frau aus einem anderen Land hierher gekommen ist. Und es hier schwer hat. Aber sie trotzdem schon viel geschafft hat.
Alles, was du tust, ist wichtig.
Dieses Jahr wollen wir etwas tun. Wir wollen unsere Gesellschaft zu einen Ort machen, an dem Frauen aus anderen Ländern willkommen sind. Diese Frauen sind zu uns gekommen, weil sie in ihrem alten Land nicht mehr leben konnten. Wir wollen diesen Frauen helfen. Wir wollen, dass sie hier gut leben können. Diese Frauen kämpfen für Freiheit und Gleichheit. Dieser Kampf geht auch in ihrem neuen Zuhause weiter.
Wir sollten nicht vergessen, dass wir alle etwas tun können. Auch kleine Taten können viel bewirken. Zum Beispiel in unserem Dorf oder in unserer Stadt. Am Ende kann das auch auf der ganzen Welt helfen. Wir haben einen gemeinsamen Kampf. Menschen, egal mit welchem Geschlecht, sollen die gleichen Rechte haben. Ihre Freiheit ist unsere Freiheit.